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Stolpersteine für Emmi und Gustav Eisenstein Wenn das Gedenken ein Gesicht bekommt

Datum: 08.07.2019 14.00 und 19.00 bis 08.07.2019
Ort: siehe Beschreibung
Preis: kostenlos

Am Montag, den 8. Juli 2019, werden um 14:00 Uhr in der Harkortstraße 73 in Dortmund-Hombruch Stolpersteine für Emmi und Gustav Eisenstein verlegt.
Das Ehepaar hatte hier gelebt und ein Sportartikelgeschäft betrieben. Nachdem Gustav bereits im Anschluss an die Reichspogromnacht im November 1938 in der Steinwache in Haft gewesen war, wurden die beiden schließlich am 27. Januar 1942 aus Dortmund nach Riga deportiert. Sie gelten seitdem als verschollen und wurden mit Wirkung vom 8. Mai 1945 für tot erklärt.
Wie ein Wunder erscheint es daher, was die Nachfahren von Emmy und Gustav Eisenstein erleben durften. Durch eine glückliche Fügung sind Filmsequenzen von 1938 erhalten geblieben, die über einen der letzten Kindertransporte nach Großbritannien und in den 1950er Jahren in die USA gelangten. Diese zeigen vor allem Privates, aber auch die letzten bewegten Bilder der 1938 abgerissenen Dortmunder Synagoge. Sie sind ein bedeutendes historisches Dokument mit einer tragischen Wendung: Fast alle Personen im Film sind von Dortmund aus deportiert und ermordet worden.
Zur Stolpersteinverlegung reisen rund 15 Enkel, Urenkel und Ururenkel aus Israel, Bayern und dem Kölner Raum an. Emmy und Gustav Eisenstein haben 46 heute lebende, direkte Nachfahren.
Zwei von ihnen, Ruth Eisenstein und Jan F. Turner, werden am gleichen Tag um 19:00 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache ihre Familiengeschichte erzählen und das Filmmaterial von 1938 präsentieren. Dr. Rolf Fischer wird zu Anfang kurz in den lokalen Verfolgungskontext einführen.

Achtung! Unterschiedliche Veranstaltungsorte

14:00 Uhr, Stolpersteinverlegung für Emmi und Gustav Eisenstein in der

Harkortstraße 73 in Dortmund-Hombruch

19:00 Uhr, Familien- und Verfolgungsgeschichte der Eisensteins mit

Filmpräsentation in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, Steinstraße 50

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