2011 war Anja Liedtke als Freiwillige von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Jerusalem für Holocaust-Überlebende tätig. Aus ihrem Wirken am Beit Ashkenaz gingen neben einem deutschjüdischen Wörterbuch auch Reiseerzählungen unter dem Titel „Blumenwiesen und Minenfelder“ hervor. Sie beinhalten Porträts von ehemaligen Landsleuten, die als Kinder durch Flucht nach Palästina dem Holocaust entgingen, während ihre Familien in Deutschland ermordet wurden; ein Text erzählt von einem Besuch im Flüchtlingslager von Nablus, aus dem während der Intifada die meisten Selbstmordattentäter hervorgingen; ein weiterer Text schildert einen Schabbatabend bei amerikanischen Einwanderern. Darüber hinaus werden die Landschaften des Heiligen Landes beschrieben, die Wüsten, Meere und der Wald von Jerusalem. Ein Abstecher nach Jordanien konfrontiert uns mit einer unerwarteten Wirkung von Tschador und Niqab.

Dr. Anja Liedtke, promovierte mit einer linguistischen Arbeit zur Sprache der Berichterstattung in den Kriegen am Golf und in Jugoslawien. Seit 1997 arbeitet sie als freie Autorin von Romanen und Reiseerzählungen. 1996 erhielt sie den Bettina-von-Arnim-Literaturpreis.