Inhalt Seitenleiste
Abgemeldet... 60. Jahrestag des Befehls zur Deportation der Sinti und Roma in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau vom 16. Dezember 1942
- Verfasser:
- Arbeitskreis NS-Gedenkstätten NRW u.a. (Hrsg.)
- Verlag:
- Eigenverlag
- Erscheinungsjahr:
- 2002
- Preis:
- 0,00 €
Für die Erinnerung an den Völkermord an Sinti und Roma hat der Befehl Heinrich Himmlers vom 16. Dezember 1942, die Zigeuner aus dem Deutschen Reich zu deportieren, eine zentrale Bedeutung vergleichbar mit der Wannsee-Konferenz für die Erinnerung an den Holocaust. Als im Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen darüber diskutiert wurde, in welcher Weise der 60. Jahrestag des Auschwitz-Erlasses begangen werden sollte, waren auch in der Landesregierung Überlegungen angestellt worden, diesen Jahrestag angemessen zu begehen. Parallel zu der landesweiten Gedenkveranstaltung wollten einige der Gedenkstätten mit lokalen Veranstaltungen den Jahrestag auch vor Ort begehen.
Es wurde schnell deutlich, dass die Voraussetzungen, sich mit dem Thema zu befassen, in den einzelnen Städten sehr unterschiedlich sind. Da Sinti und Roma nach 1945 nahezu bruchlos weiter diskriminiert und erst Jahrzehnte später als Opfer des nationalsozialistischen Völkermords anerkannt wurden, setzten Forschungen über diese Gruppe erst sehr spät ein. Hinzu kommt, dass viele Quellen vernichtet oder nach dem Krieg von den Tatbeteiligten zurückgehalten wurden, so dass es bis heute für einige Städte kaum möglich ist, die Vorgeschichte des Völkermords an den Sinti und Roma zu rekonstruieren. Auf der anderen Seite ist in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit, insbesondere bei Schulen, Bildungsträgern, Initiativen oder in der Wissenschaft, das Interesse gewachsen, sich mit der Verfolgung von Sinti und Roma auseinander zu setzen.
Der 60. Jahrestag sollte daher auch Anlass sein, eine Bestandsaufnahme dessen vorzunehmen, was in den beteiligten Städten bekannt ist, und auf welche Weise sich die Gedenkstätten dem Thema zugewandt haben. Ziel dieses Begleitheftes ist es daher, die Möglichkeiten aufzuweisen, die die Gedenkstätten für die Bildungsarbeit bereit halten, und damit zu Aktivitäten anzuregen, die über ein punktuelles Gedenken hinaus weisen.
(aus der Einleitung)
Vorworte:
Angela Genger, Vorsitzende des Arbeitskreises NS-Gedenkstätten in NRW
Dr. Hans Walter Schulten,
Leiter der Landeszentrale für politische Bildung in NRW
Einleitung:
Karola Fings, NS- Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Beiträge:
Verein an der Synagoge e.V., Bonn
Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, Dortmund
Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
ALTE SYNAGOGE, Essen
Dokumentationsstätte Gelsenkirchen im Nationalsozialismus
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Villa Merländer, Krefeld
Villa Ten Hompel, Münster
Aktives Museum Südwestfalen, Siegen
Französische Kapelle des OFLAG VI a, Soest
Kreismuseum Wewelsburg, Büren
Alte Synagoge, Wuppertal
Bibliographie