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Tagung: NS-Großanlagen und Naturschutz - Beispiele Westwall und ehemalige "NS-Ordensburg" Vogelsang

Vom 6. bis 8. Oktober 2017 steht in der Akademie Vogelsang IP die Frage nach dem Erhalt von NS-Großanlagen aus der Naturschutzperspektive im Mittelpunkt. Dieser Artikel informiert über das abwechslungsreiche Tagungsprogramm.

Verfasst am 31. August 2017

Veranstaltungsdaten:

Freitag, 6. Oktober 2017, 10:00 bis 22:00 Uhr
Samstag, 7. Oktober 2017, 09:00 bis 17:00 Uhr
Sonntag, 8. Oktober 2017, Optional: Exkursionen

Tagungsstätte
Forum Vogelsang IP
Vogelsang 70
53937 Schleiden

Die Anmeldefrist endet am 22.09.2017

Nationalsozialistische Monumentalbauten aus Naturschutzperspektive als Thema:

Die Zeit von 1933 bis 1945 war auch geprägt durch eine Bautätigkeit, die der Absicherung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft diente. Ein Beispiel ist der sogenannte "Westwall" entlang der ehemaligen deutschen Reichsgrenze Richtung Frankreich, Luxemburg und Belgien, der der Vorbereitung eines Angriffskrieges diente. Viele seiner teilweise monumentalen Bauwerke sind bis heute erhalten. Heute setzt sich der Naturschutz für die Erhaltung alter Bunkeranlagen ein, da sich hier zahlreiche gefährdete Tier- und Pfl anzenarten angesiedelt haben. Manche Anlagen werden auch durch Wanderwege erschlossen.

In der "NS-Ordensburg" Vogelsang in der Eifel wurden Führungskader der NSDAP geschult. Die zentral im Nationalpark Eifel gelegene und in großen Teilen erhaltene Anlage dient heute als Lernort und ist zu einem internationalen Informations- und Begegnungszentrum ausgebaut worden, bei dem sowohl die Erinnerung an die Geschichte der NS-Herrschaft also auch die Naturentwicklung im Nationalpark Eifel im Mittelpunkt stehen.

Im Forum Vogelsang IP informieren hierzu zwei barrierefreie Ausstellungen: Die Dauerausstellung "Bestimmung: Herrenmensch. NS-Ordensburgen zwischen Faszination und Verbrechen" und die große Erlebnisausstellung "Wildnis(t)räume" des Nationalpark-Zentrums Eifel.

Viele der Bauwerke sind heute aber auch noch, trotz ihrer Bedeutung für den Natur- und Artenschutz, im Bestand bedroht. In Rheinland-Pfalz gelang es z.B., die Reste des Westwalls unter Kulturdenkmalschutz zu stellen. In NRW gibt es solch einen Schutz noch nicht. Zudem bestehen im Natur- und Denkmalschutz auch Unsicherheiten über die Frage, ob man sich überhaupt für den Erhalt von NS-Bauten einsetzen sollte. Ziel der Tagung in Vogelsang ist es, dieser Frage im Gespräch mit Fachleuten aus Naturschutz, Denkmalschutz, Geschichtswissenschaft, Umweltbildung, politischer Bildung und Touristik nachzugehen und Großanlagen aus der NS-Zeit zugleich als Lernorte in den Fokus zu rücken.

Das Programm:

Freitag, 6. Oktober 2017

10:00 Uhr: Eröffnung der Tagung und Grußwort
Christina Schulze Föcking, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen

10:30 Uhr: Einführung: Über den Umgang mit Bauten der NS-Zeit - zwischen Naturschutz und politischer Bildung - Am Beispiel des ehemaligen Westwalls in Rheinland-Pfalz
Roland Horne, Leiter Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz / Vorsitzender des BANU

Der Westwall

11:00 Uhr: Der "Westwall": Strategische und ideologische Bedeutung in der NS-Zeit und Nachwirkungen heute
Dr. Karola Fings, NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

11:30 Uhr: Zur Rolle des Naturschutzes bei Planung und Bau des Westwalls
Dr. Nils Franke, Wissenschaftliches Büro Leipzig

12:00 Uhr Diskussion

12:30 Uhr: Umgang mit dem "Westwall" in NRW

Überblick über die Situation / Einsatz des Natur- und Denkmalschutzes
Dr. Jochen Behrmann, BUND NRW

13:00 Uhr Mittagspause

14:00 Uhr: Projekt "Grüner Wall im Westen" in Rheinland-Pfalz - Bedeutung des Westwalls für Naturschutz und Biotopverbund
Eva-Maria Altena, Trier

Vogelsang IP

14:45 Uhr: Vogelsang in der Naturerlebnislandschaft des Nationalparks Eifel und seine Rolle im Informationsnetzwerk
Michael Lammertz, Nationalparkforstamt Eifel, Wald und Holz NRW

15:15 Uhr: Vogelsang als internationaler Platz im Nationalpark Eifel - Informationsort über die NS-Zeit
Stefan Wunsch M.A., Akademie Vogelsang IP | NS-Dokumentation Vogelsang

15:45 Uhr Diskussion

16:00 Uhr Kaffeepaus

16:30 Uhr bis 18:00 Uhr: Führung über das Gelände der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang Team der Akademie Vogelsang IP | NS-Dokumentation Vogelsang

18:00 Uhr Abendessen

19:00 Uhr: Besuch der beiden Dauerausstellungen "Bestimmung Herrenmensch: NS-Ordensburg zwischen Faszination und Verbrechen" sowie "Wildnis(t)räume" des Nationalpark-Zentrums Eifel

In den Ausstellungsräumen finden Sie Ansprechpartner

22:00 Uhr Schließung der Ausstellungen, Ende des ersten Tages

Samstag, 7. Oktober 2017

9:00 Uhr: NS-Bauten in NRW aus Sicht der Denkmalspflege
Dr. Monika Herzog, Landschaftsverband Rheinland, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland

9:30 Uhr: Westwall aus Sicht der Bodendenkmalspflege - als Denkmal und Erinnerungsort sichern und zugänglich machen
Dr. Christiane Schmidt, Landschaftsverband Rheinland, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland

10:00 Uhr Diskussion

10:45 Uhr Pause

11:00 Uhr: Das "Schlachtfeld Hürtgenwald" als Schauplatz und Erinnerungsort
Prof. Dr. Christoph A. Rass, Historisches Seminar, Universität Osnabrück

11:30 Uhr: Umgang mit Spuren der NS-Zeit in Ostbelgien
Dr. Carlo Lejeune, Zentrum für Regionalgeschichte in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (ZRDG)

12:00 Uhr Diskussion

12:30 Uhr Mittagessen

13:30 Uhr Open Space: Kick-Off Vorträge zu den Themen:

Bildung für nachhaltige Entwicklung in Vogelsang
Andrea Nepomuck, Akademie Vogelsang IP | NS-Dokumentation Vogelsang

NS-Bauten und Tourismus: Zwischen Faszination und Schrecken
Kirsten John-Stucke M.A., Kreismuseum Wewelsburg

Umgang mit NS-Bauten heute - erhalten, pflegen, abreißen?
Florian Dierl/Melanie Wager, Museen der Stadt Nürnberg - Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände

14:00 Uhr: Möglichkeit, sich in die verschiedenen Arbeitsgruppen einzubringen und auszutauschen im Rahmen eines Open Space

16:00 Uhr Pause

16:30 Uhr: Zusammenfassung der Ergebnisse des Open Space und Schlussdiskussion

17:00 Uhr Ende der Veranstaltung

  

Sonntag, 8. Oktober

Optional und auf eigene Kosten:
Teilnahme an Führungen in Vogelsang, im Nationalpark und in der Region.

Exkursionen:

- Camp Vogelsang und der Kalte Krieg

- Westwallbau und Vennkultivierung

Kosten: 10 EURuro pro Person pro Exkursion.
Wir bitten um eine verbindliche Anmeldung für die Exkursionen, um besser planen zu können.

Ausrichter:

Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW
BUND LV NRW
Akademie Vogelsang IP | NS-Dokumentation Vogelsang
Wald und Holz NRW / Nationalparkforstamt Eifel

Leitung:

Saskia Helm, NUA NRW
Adalbert Niemeyer-Lüllwitz, BUND NRW
Stefan Wunsch M.A., Akademie Vogelsang IP | NS-Dokumentation Vogelsang
Dr. Kerstin Oerter, Nationalparkforstamt Eifel, Wald und Holz NRW

Anmeldung

bei der NUA online unter <link http: www.nua.nrw.de>www.nua.nrw.de oder per E-Mail an <link>poststelle@nua.nrw.de; mit beiliegendem Anmeldebogen per Post oder per Fax an 02361/ 305-3340.

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung.

Organisatorische Fragen beantwortet Andrea Balzer, Tel. 02361/ 305-3345, E-Mail <link>andrea.balzer@nua.nrw.de

Fachliche Fragen beantwortet Saskia Helm, Tel.: 02361/ 305-3318, E-Mail <link>saskia.helm@nua.nrw.de

Kosten

Die Teilnahmegebühr beträgt 80,00 EUR inkl. Tagungsverpflegung/Getränken und Eintritt in die Ausstellungen, ohne Übernachtung. Sie ist vor Ort bar zu entrichten.

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