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Grenzen-los? – Deutsche in Israel und Israelis in Deutschland

Anita Haviv-Horiner hat ihr neues Buch „Grenzen-los? – Deutsche in Israel und Israelis in Deutschland” mit einer Lesereise durch NRW in insgesamt fünf Gedenkstätten vorgestellt.

Verfasst am 03. September 2016

Nach über 60 Jahren deutsch-israelischer Beziehungen, nach Wiedergutmachungsabkommen, Prozessen, nach der deutschen Wiedervereinigung und Generationswechseln stehen Israel und Deutschland politisch Seite an Seite. Wie aber hat sich das Verhältnis von Israelis und Deutschen auf persönlicher Ebene entwickelt?

Anita Haviv-Horiner hat in dem bei der Bundeszentrale für politische Bildung erschienenem Buch „Grenzen-los? – Deutsche in Israel und Israelis in Deutschland“ 16 Interviews gesammelt – sie sprach mit acht in Deutschland lebenden Israelis und acht in Israel lebenden Deutschen. Durch Haviv-Horiners Interviews zieht sich das Thema „Grenzen“ als Leitmotiv: geographische Grenzen ebenso wie persönliche, politische wie metaphorische, sichtbare wie unsichtbare Grenzen. Was verbinden die Befragten mit „Grenzen“?

Im Zentrum der 16 Interviews steht immer wieder die Frage nach dem Verhältnis von Israelis und Deutschen. Wie kann der deutsch-israelische Dialog im 21. Jahrhundert aussehen? Bleibt das Gedenken an die Shoah zentral für den Dialog – oder wird das Miteinander voraussetzungsfreier?

Neben einer Projektvorstellung und den umfangreichen Interviews von Anita Haviv-Horiner enthält das Buch eine historische und sozialpsychologische Einordnung von Moshe Zimmermann sowie Hinweise zum didaktischen Umgang mit den Interviews von Wolfgang Sanders. Die beiden wissenschaftlichen Beiträge helfen „Grenzen-los?“ in der politischen Bildung nutzbar zu machen.

Lesereise im September durch Nordrhein-Westfalen

Auf ihrer Lesereise durch NRW erläuterte Frau Haviv-Horiner an fünf Terminen die Entstehungsgeschichte des Buches und stellte ihre Interviewpartner vor. Außerdem wurden Ausschnitte aus den Interviews gelesen.

Zentraler Teil der Veranstaltungen war das Gespräch mit dem Publikum. Frau Haviv-Horiner informierte über ihre Interviewpartner oder erläuterte an den einzelnen Terminen Möglichkeiten und ihre Erfahrungen des Einsatzes der Gesprächssammlung in der Bildungsarbeit: Auch abseits des konkreten Themas von „Grenzen“ und der deutsch-israelischen Beziehungen setzt Anita Haviv-Horiner die Interviews in Workshops ein, denn das Oberthema all ihrer Gespräche ist für jedermann anschaulich: Toleranz und Respekt gegenüber Ansichten und Meinungen, die man selbst nicht immer teilt.

Die Termine der Lesereise im September 2016:

Mo., 05. September: VHS Aachen

Di., 06. September:  Mahn- und Gedenkstätte Steinwache Dortmund

Mi., 07. September: Jüdisches Museum für Westfalen Dorsten

Do., 08. September: NS-Dokumentationsstelle Villa Merländer Krefeld

Fr., 09. September: Gedenkstätte Bonn

Anita Haviv-Horiner:

Die Bildungsexpertin und Autorin Anita Haviv-Horiner, geboren 1960 in Wien, ist die Tochter von Holocaustüberlebenden und 1979 nach Israel eingewandert. Sie studierte Literaturwissenschaft an der Universität Tel Aviv und absolvierte eine Ausbildung als Gruppenmoderatorin und Mediatorin. Sie war stellvertretende Leiterin der internationalen Bildungsabteilung des Museums der Jüdischen Diaspora; Mitarbeiterin in den Holocaustgedenkstätten Massuah und Beit Terezin und Projektmanagerin bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Israel. Seit vielen Jahren ist sie freiberuflich in der Bildungsarbeit mit dem Schwerpunkt israelisch-deutscher Dialog tätig.

„Grenzen-los? – Deutsche in Israel und Israelis in Deutschland“ ist 2016 in der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung (Band 1744) in Bonn erschienen. Bestellbar für 4,50€ (zzgl. Versand) unter www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/232026/grenzen-los.

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